Topographie und Nutzung - Das Einfamilienhaus reagiert auf eng gesetzte öffentliche Planungsvorgaben mit heterogener Umgebung zwischen Natur, Neubauwohngebiet und ehemaliger Stadtrandbebauung auf dreiecksähnlichem Grundstück und gegenläufiger Hanglage mit seiner Ausnutzung der Topografie, Verteilung der Nutzungen und gezielten Öffnungen nach außen auf drei unterschiedlichen Ebenen (Garten-, Eingangs- und Dachebene).
Das Innere - Die Mitte des Hauses nimmt das Kochen und Essen ein. Sie fungiert als zentraler Treffpunkt der Familie und ist gleichzeitig verbindendes Element der einzelnen Räume und Ebenen untereinander, sowohl horizontal als auch vertikal. Der Wohnraum des Dachgeschosses, durch den Luftraum mit der Mitte des Hauses verbunden, gibt Möglichkeit des Rückzugs.
Raum im Raum - Wie ein Raum im Raum bildet das Innere des Gebäudes einen eigenständigen Kern aus, welcher teilweise mit Lufträumen über zwei Geschosse umhüllt wird. Der innere Kern organisiert sich um einen zentralen Wohn-Essbereich, der von den versorgenden Elementen umgeben und von den Treppenläufen entlang den Fassaden umschlungen wird. Die Hülle wirkt indessen als eigenständiges Element, die das Innere umgibt. Die Lage und Größen der Fensteröffnungen lassen von außen keine Rückschlüsse auf die Geschossigkeit zu.
Nachhaltigkeit - Familieneigenes Bauholz (Weißtanne) dient sowohl der als Massivholzelement gefügten Konstruktion (Dach, Decken und Wände) des Gebäudes als auch seiner Oberflächen der Außenfassade. Das Gartengeschoss mit hohem Anteil von erdberührten Bauteilen im Hang ist aus sichtbarbelassenem Stahlbeton.
Die erforderliche Energie wird ökologisch über eine Wärmepumpe mit Erdwärmekörbe gewonnen und eine zentrale Lüftungsanlage sorgt stets für frische Luft.
Visueller Rundweg - Gezielt gesetzte Öffnungen und Bewegungsräume um den inneren Kern generieren einen visuellen Rundgang mit architektonischer Dichte, die Positionierung der Fensterflächen ist eine Reaktion auf die vorgefundene Umgebung und schützt das Innere vor Einblicken von außen bei gleichzeitig maximaler Offenheit und Transparenz.
Während sich das Gebäude zur Straße hin unauffällig und geschlossen präsentiert, orientiert es sich in Richtung Gartenseite mit offener und ausladender Geste. Die Positionierung der Fenster spielt eine zentrale Rolle: das Entrée, nach oben offen, reagiert zur Straße hin mit einem tief liegenden Fensterband nahe des Fußbodens und großen Dachfenstern oben, welche den Innenraum mit viel Tagesnordlicht versorgen ohne dabei Einblicke in die Privatsphäre zu gewähren. Der Tageswohnbereich öffnet sich nach allen Seiten über eine große Sitznische im Erker, über die zugeordnete Balkonaußenfläche und zur ebenerdigen Gartenfläche im Hofbereich sowie einem höhenversetzten Fenster nach oben hin.
Die privaten Räume der Gartenebene liegen auf Niveau der zum Haus hin flach abfallenden Wiesenflächen. Der Wohnbereich unter der Dachfläche öffnet sich in der Verlängerung der Dachuntersicht zum Himmel hin.