Kaufbehälter als Stadtbaustein
Der Ort - Nach dem 2. Weltkrieg war in der Bahnhofsstraße in der Ulmer Innenstadt eine Lücke geblieben. Die vom Bauherrn geforderte Verkaufsfläche ergab eine Überschreitung der im Bebauungsplan festgelegten Gebäudehöhe um zirka 10 m, einer Höhe, die bis dahin maßgebend für die Ulmer Innenstadt war. Das Einsetzen des Bauvolumens in ein Stadtmodell zeigte, daß Einordnung nicht sklavische Unterordnung oder gar Tarnung sein muß. Es dauerte dann noch knapp zwei Jahre bis die Stadt Ulm den Bebauungsplan änderte und die Höhe bestätigte.
Das Kaufhaus - Auf die Forderung nach einer maximalen Wandabwicklung für die Warenpräsentation antwortet eine geschlossene Verkaufsbox. Der 10m lange und 3m hohe Eingang sowie die Schaufensterflächen entlang der Passage machen es zu einem offenen Haus im Fußgängerbereich.
Großzügig, flexibel zu handhabende, überschaubare Flächen bieten Nutzungsneutralität. Alle Erschließungselemente wie Fluchttreppen, Aufzug sowie Fahrtreppen wurden an den Rand geschoben. Das Tragwerk wurde so entwickelt, daß 4 Stützen im Raum ausreichen.
Zur Orientierung hat jede der 6 Verkaufsebenen eine Öffnung nach außen. Der Verkaufsraum mit seiner rohen Ausstattung, sichtbar bleibender Beton an Wänden und Decken, als Bodenbelag ist geschliffener Gussasphalt ausgeführt, sichtbare Installationsführung an den Decken. Reduzierung, um groß zu wirken und um den niedrigen Kostenrahmen unter Verwendung von Industrieprodukten zu halten.
Die Außenhaut ist mit Keramik überzogen. Die Zurückhaltung in den Details sucht einen ausdrucksstarken Gesamteindruck und lässt Raum für aktuelle Trends im Marketing.