Hüllen für ein sich veränderndes Leben
Gebäude stehen nicht nur mit einem Ort in Beziehung, sondern sie schaffen auch Orte.
Auf dem Areal der ehemaligen Argonnenkaserne erzeugt das Wohnen, ausgerollt als zweigeschossiger parzellierter Teppich, eine abgeschlossene Gesamtfigur, die Lebendigkeit, Wirtschaftlichkeit und diesen neuen Ort miteinander verbindet.
Einzelne, gleichgroße Wohncluster strukturieren das neue Areal. Überschaubare Nachbarschaften entstehen. Innerhalb der Cluster wird ein Wohnungsmix von Reihenhäusern, Ketten- und Doppelhäusern angeboten, ergänzt durch Geschosswohnungen in den Gebäuden, die den westlichen Abschluss der Bebauung zum Park hin bilden. Die flächensparende Verkehrserschließung bindet in zwei Punkten an die bestehende Straße im Süden an. Ein dichtes Netz von Rad- und Fußwegen gibt den Bewohnern Freiheit in ihrer Bewegung. Im Mittelgarten, dem verbindenden Raum zwischen dem Wohnen, dem Körperbehinderten-Zentrum und dem Park, finden sich Spielflächen, Treffpunkte, Raum um Feste zu feiern.
Das ökologische und energetische Konzept sieht für diese Siedlung eine komplette Versickerung des Oberflächenwassers auf dem Gelände und eine zentrale Nahwärmeversorgung mit Holzpellets als Energieträger vor.
Die vorliegende Planung umfasst insgesamt 118 Wohnhäuser mit Focus auf kostengünstigen Wohnungsbau für Familien mit Kindern. Jedem Wohnhaus ist ein Garten eigen. Alle Zimmer sind als nutzungsneutrale, ähnlich große Räume vorgeschlagen. Sie bieten Raum für bezahlte und unbezahlte Arbeit, für Erholung, Bildung, Beherbergung von Gästen etc.. Standard ist das Tageslichtbad. Der Familienraum zum Kochen, Essen, Arbeiten und Zusammensein gibt Einblick in die Gasse und ermöglicht einen ebenerdigen Zugang in den Garten.
Das Bauen und Erneuern von Wohnraum wird als kultureller Prozess verstanden.